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In vier Tagen zur perfekten Fotografie – die AMD Frühjahrsakademie

Unsere Studierende Constanze Müller gibt spannende Einblicke in die diesjährige Frühjahrsakademie und den Workshop “Fotografische Darstellungsmöglichkeiten der Mode“:

Das perfekte Foto. Eine Symbiose aus Licht, Sättigung und Farbkomposition. Weit mehr, als nur auf den Auslöser drücken. Es ist eine Wissenschaft für sich. In dem viertägigen Workshop „Portrait-Inszenierung – Modeperformance-Experiment – Fotografische Darstellungsmöglichkeiten der Mode“ der diesjährigen Frühjahrsakademie 2022 führt Fotograf Daniel Mayer zwölf neugierige Studierende in die technischen Grundlagen der Fotografie ein.

Das Fotostudio des AMD Campus München öffnet seine Türen am Montag, den 21. März 2022. Alle Teilnehmenden des Workshops verfügen über diverse Vorerfahrungen im Bereich Fotografie und Modeinszenierung, doch wirklich detailliert hat sich keiner mit den unterschiedlichen Kameraeinstellungen bis jetzt beschäftigt. Bevor es ans Fotografieren geht, startet Mayer mit einem wichtigen Aspekt der Bildsprache: dem Verständnis von Schönheit und Idealen. Wann bin ich schön? Wer definiert Schönheit? Ein Blick auf die Geschichte und es wird klar: die Besessenheit, schön zu sein, ist kein neuzeitiges Phänomen. Von Cleopatra über Marie Antoinette bis Marilyn Monroe. Schönheitsideale ändern sich stetig. Erste Aufgabe an den Kurs im Rahmen eines kleinen Textes: Was ist Schönheit für dich?

Foto by: Laura Warmer / Model: Constanze Müller

Natürlich darf bei einem Fotografie-Workshop die gute Dosis an Inspiration durch große Künstler nicht fehlen: Alasdair McLellan, Craig McDean oder Jürgen Teller. Die erste Einheit des Workshops endet mit einem Crashkurs durch die Modefotografie und die endlosen Möglichkeiten der Kunst.

Am zweiten Tag des Workshops wird endlich zu den Kameras gegriffen. Auf eine lange Information über Isowerte und Belichtungszeiten folgen viele überbelichtete Bilder. Als hätte man vorher noch nie ein Foto durch eine Spiegelreflexkamera geschossen. Jetzt wird die absolute Kontrolle über die Bilder gelernt, um möglichst wenig in der Post-Production bearbeiten zu müssen. Zuerst muss die Speicherkarte formatiert, danach der Weißabgleich an die Lichtverhältnisse angepasst werden. Darauf folgt die manuelle Einstellung des Isowertes, der Zeitautomatik (AV) der Blende und der Belichtungszeit. Ein Wert höher oder niedriger schafft direkt ein anderes Bild: unterbelichtet, Blaustich, Bildrauschen. Jedes Mal, wenn die Licht- und Farbverhältnisse sowie der Hintergrund gewechselt werden, muss die Spiegelreflexkamera neu eingestellt werden.

Portrait von Laura Warmer
Foto by: Constanze Müller / Model: Laura Warmer

Die Studierenden verteilen sich in Zweier-Teams über den Campus. Jeder ist mal Model, mal Fotograf. Alle Lichtverhältnisse müssen einmal durchgetestet werden: Sonne, Schatten, Blitz, Kunstlicht. Neben den roten Backstein Gebäuden des Campus dienen auch pinke, beige und braune Fotowände als Location. Nach eineinhalb Tagen Materialsammlung werden die vollen Speicherkarten gesichtet und die Fotos mit Photoshop oder Lightroom bearbeitet. Jeder Studierende stellt seine Ergebnisse, Motivation und Vorstellung von Schönheit in einem Booklet zusammen. Daniel Mayer steht mit Tipps zu Fotoauswahl oder Retusche zur Seite.

Am letzten Tag präsentiert jeder einzeln seine Ergebnisse. Die Fotos und Visionen könnten unterschiedlicher und individueller gar nicht sein. Jeder hat sich von den ersten Schnappschüssen stark weiterentwickelt, teilt seinen eigenen Blick auf Schönheit und der Inszenierung von Modellen. Von den intensiven letzten vier Tagen nimmt jeder für sich etwas mit, das im weiteren Studienverlauf sicher Anwendung finden wird.

Foto by: Constanze Müller / Model: Laura Warmer