Das Aussehen spielte für die Menschen schon immer eine wichtige Rolle. Man schaut sich eine Person nicht nur an, sondern fängt an zu urteilen und packt sie gerne in einer der vielen Schubladen. Diese Schubladen können unter anderen sein: sportlich oder schick, Kellner oder Stewardess, Jude oder Muslim. Das eine sind Eigenschaften, die jeder Individuell für sich ent-scheidet und das andere sind Berufe und Religionen, bei denen meist eine Kleiderordnung vorgeschrieben wird. Die orthodoxen Juden haben eine bestimmte Regelung an die sie sich halten. Viel Haut zeigt man dabei nicht, im Gegenteil werden viele Partien des Körpers bedeckt gehalten, um nicht mit den Reizen zu spielen. Traditionen, Regeln und Gewohnheiten geben dafür ein Fundament, Mode dagegen ist meist etwas Optionales. Viele finden, dass die zwei Themen nicht zueinander passen. Das stimmt aber nicht und das Gegenteil beweisen viele Blogs, Onlineshops und Fashionshows. Der neue Trend heißt Modest Fashion, übersetzt sittsame Mode, und gilt nicht nur für jüdisch-orthodoxe Frauen, sondern auch für Muslime und Christen. Maxi Kleider, hochgeschlossene Blusen und lange Ärmel – der ak-tuelle Laufstegtrend tendiert momentan ebenfalls zur bedeckten Mode und lädt zu schönen Kombinationen ein. Somit bekommen religiöse Frauen gleichzeitig mehr Auswahl. Bei den Männern tut sich allerdings noch nicht so viel. Mit Berücksichtigung der Regeln kann sich aber auch der jüdi-sche Mann schick und modern kleiden und die Blicke auf sich ziehen. Auf Modenschauen mit jüdischen Inspirationen findet man meis-tens eher die moderne Variante der männlichen Komponente, Frau-en dagegen werden weniger bespielt oder zeigen sich in Männ-erkleidung auf dem Laufsteg. Auf den ersten Blick ist es nur eine Religion, aber auf den zweiten Blick ist es viel modischer als man denkt […]
PHOTOS: SIMON MAYR, STYLING: LIANA BOLDOVA
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