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Mit der Yoga-Matte zum Campus München

Eine Woche vor dem Start des Wintersemesters findet an unseren Standorten die Herbstakademie statt, bei der alle Studierenden ab dem zweiten Semester an einem fächer- und standortübergreifenden Workshop teilnehmen. Stricken in Berlin, Activewear-Design-Basics in Düsseldorf, Trendforschung in Hamburg. Mal über den Tellerrand des eigenen Studienfaches Hinausschauen. Studentin Constanze Müller hat in München an einem Yoga-Kurs teilgenommen und berichtet von ihrem Erlebnis.

Studentinnen Constanze und Victoria beim Yogakurs der Herbstakademie.

20. September 2021. ICE Düsseldorf nach München. Die Herbstakademie beginnt. Meine Freundinnen und ich sind mit der Yoga-Matte unterm Arm auf der Suche nach unserem Airbnb. Vor zwei Monaten saßen wir gemeinsam morgens vor dem Laptop, um uns für den Yoga-Kurs in München anzumelden. 9:30 Uhr. Anmeldestart. Schnell eingewählt. 9:31 Uhr. Ausgebucht. Zwischen Design und Marketing sticht Yoga als Angebot heraus. Doch inwiefern soll der Kurs relevant für unser Fashion-Journalism-Studium sein?

Der viertägige Workshop findet von 9:00 bis 16:00 Uhr in der geräumigen, industriell anmutenden Aula der AMD München statt. Marcus Mantas, Studiendekan für Mode- und Designmanagement am Campus München, leitet zusammen mit Yogalehrerin und Grafikdesignerin Anca Goodwin 30 Studierende durch die acht Pfade des Ashtanga Yogas. Immer mit dabei: Marcus‘ Hund Schiva und Ancas Dackel Sissi, die brav auf der Yogamatte liegen und nur gelegentlich mal einen Praktizierenden ankläffen. Unsere Erwartungen an den Workshop? Bewegung, Entspannung, etwas Neues kennenlernen. Der Kurs ist bereit, ins Schwitzen zu kommen.

Anca und Marcus starten jeden Tag mit einer 90-minütigen Yogapraxis. Vom Sonnengruß bis zum Kopfstand schnuppern wir in die Praktiken, Atemtechniken und das Körpergefühl des Yogas hinein. Körperliche Anstrengung, Erwartung erfüllt. „Ashtanga ist mehr als nur indische Sportgymnastik“, erklärt Anca. Viel stärker arbeitet der Geist. Der achtgliedrige Pfad des Ashtangas beschreibt den Umgang mit Anderen, sich selbst, dem eigenen Körper, dem Atem, den Sinnen, dem Geist, der Konzentration der Meditation und der inneren Freiheit. Eine stetige Weiterentwicklung des Geistes bis hin zur Erleuchtung. Die Philosophie und Geschichte der Yogis werden uns erläutert und anhand von zwei Filmen nähergebracht. In kleinen Übungen probieren wir, uns nach innen zu richten, um komplett bei uns selbst zu sein.

„Jede unserer mentalen Aktivitäten kann dazu beitragen, dass wir Beschwernis erfahren oder, dass wir uns wohler fühlen.“

Patanjali, indischer Gelehrter und Verfasser des klassischen Leitfadens des Yoga

Ruhe. Die Theorie hat den Kurs in Schweigen gehüllt. Alle sind in einer eigenen Welt. Lassen die Worte auf sich wirken. Denken nach. Wie genau achten wir eigentlich auf unseren Geist im Alltag? Gerade, wenn es in der Prüfungsphase stressig wird? Nicht nur helfen die Praktiken des Ashtangas bei körperlicher Anspannung nach einem ganzen Tag Sitzen vor dem Laptop. Sie räumen unseren Geist auf im chaotischen Lernstress. Lassen uns gelassener durch das Semester gehen. Bewegung. Atemübung. Meditation.


Am Ende des Workshops rekapituliere ich noch einmal die vergangenen Tage. Was werde ich für mich mitnehmen? Die von Marcus und Anca gezeigten Übungen lassen sich sehr gut allein zu Hause nachmachen und haben in vielen die Neugierde auf weitere Yoga-Kurse geweckt. Mich eingeschlossen.


In anderen Kursen konnten Studierende ihr Fachwissen erweitern oder neue branchenbezogene Fähigkeiten lernen. Wir haben Impulse bekommen, auf unseren Geist zu achten und dieses Gefühl mit in das anstehende Semester zu nehmen. Wenn es einmal stressig wird, was definitiv der Fall sein wird, können wir jederzeit die Matte ausrollen und einen klaren Kopf bewahren.