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Love, Thunder & Modedesign: Interview mit Lea und Maurits zur Kooperation mit Disney

Epische Kämpfe zwischen Gottheiten Musik aus den 80ern– seit dem 06. Juli 2022 ist der neue MARVEL STUDIOS Film THOR: LOVE AND THUNDER in den deutschen Kinos zu sehen. Studierende des Studiengangs Modedesign (B.A.) am AMD-Standort in München haben in Kooperation mit Disney Mode inspiriert vom neuesten THOR Abenteuer entworfen. Wir haben mit Lea und Maurits, zwei der Studierenden, gesprochen.

Worum ging es bei dem Projekt?


Lea: Beim Projekt ging es darum, sich von der Musik, den Werten (unter anderem Female Empowerment, Love & Thunder; Anm.d.Red.) und den Farben des neuen MARVEL Filmes inspirieren zu lassen, um neue tragbare Lifestyle-Outfits zu entwickeln. Wir sollten keine Kostüme für den Film entwerfen, sondern Mode, die die Stimmung und das Lebensgefühl des Filmes widerspiegelt. Alle konnten zwei Entwürfe einreichen. Von allen eingereichten Entwürfen wurden zehn ausgewählt, die umgesetzt werden sollten. Als erstes mussten wir nach passenden Materialien recherchieren, dann Schnittmuster konstruieren und alles nähen.” 


Was war die Inspiration für eure Designs? 


Lea: „Besonders Rock und Metal haben mich schon immer fasziniert und so bin ich auf die Idee gekommen, ein Outfit zu entwerfen, das von einem Rockstar, der im MARVEL Universum lebt, getragen werden könnte. Die Inspiration für die Schnittkonstruktion kam besonders aus Musikvideos von KISS, Mötley Crüe und Blondie. Die Farbwelt orientiert sich an den Filmen von MARVEL. Es gefällt mir sehr, dass alles, was MARVEL umgibt, unglaublich bunt und positiv ist. Diese Stimmung wollte ich auch mit meinem Design erzeugen. Ich will mit meinem Outfit aber ebenfalls zeigen, dass Menswear bunt, extravagant und aufregend sein kann und sollte.“


Maurits: „Ich selber habe mich ein bisschen davon inspirieren lassen, dass ich mir überlegt hatte, okay, wie würde THOR, der ja eine Gottheit ist, auf der Erde herumlaufen? Ich hab‘ schlussendlich einen Entwurf für einen Mann gemacht, mein erster Entwurf war aber für eine Frau. Ich habe mich an Militärkleidungsstücken inspiriert, zum Beispiel an diesen großen Militär-Coats, und hab‘ dann den Entwurf gemacht, der sehr eindrucksvoll war. Sehr breite Schultern, sehr massiv und auch durch das Material – es war ein rotes Leder – sollte das wirklich etwas sehr Starkes, Eindrucksvolles bezeichnen.“ 


Was war neben den Militäroutfits deine Inspiration?  


Maurits: „Ich hatte insgesamt zwei Entwürfe eingereicht. Bei dem einen war mein erster Gedanke: Michael Jackson bei den MTV-Awards wo er einmal sieben Grammys – ach nee, genau, das waren die Grammys – gewonnen hat. Da hatte er eine blaue, glitzernde Offiziersuniform an mit super breiten, goldenen Schulteraufsätzen. Das war meine erste Inspiration. Das dann nicht als verspielte Uniform, wie er es hatte, sondern eher als Art Bomberjacke. Und mein zweiter Entwurf war der, für den ich mir diese sehr großen, sehr langen Militär-Regenmäntel angeschaut habe, wo ich überlegt habe, okay, wie kann ich das ganze mehr in eine extravagante Richtung bringen. Dabei habe ich vor allem mit dem Material gespielt: dem glänzenden roten Leder. Am Anfang sah der Entwurf ein bisschen anders aus. Es war sehr viel Gold dabei, wie Runen und die Symbole für Asgard von MARVEL. Stück für Stück wurden die rausgenommen, was ich ganz gut fand, denn so steht der Mantel wirklich alleine mit dem Schnitt, mit seiner Optik und seiner Haptik für sich. Bei der Hose wollte ich auch noch ein schönes Detail haben und war inspiriert von militärischen Cargohosen, bei denen häufig durch Straps und Bänder Hosentaschen abgenommen werden können. Deswegen habe ich ein rotes Lederband um die Hose gewickelt. Was jetzt im Nachhinein echt super gepasst hat, weil THOR auf dem neuen Film-Plakat um seine Schuhe auch total viele Bänder gewickelt hat. Das ist ganz witzig, das harmoniert dann sehr gut.“ 


Wisst ihr schon, wo es nach dem Studium für euch hingehen soll? 


Maurits: „Ja, ich weiß es ziemlich genau. Ich bin ein Mensch, der gerne an die Zukunft denkt und Visionen hat. Ich war letztes Semester im Auslandssemester in London und habe dort auch wieder gemerkt, wie toll ich die Stadt finde. Ich möchte meinen Master an einer der Top Zwei Unis in London machen. Und auf jeden Fall in Modedesign beziehungsweise Menswear, höchstwahrscheinlich. Entweder an der Central Saint Martins oder am Royal Collage of Art. Das wäre das Ideale für die Zeit direkt nach dem Bachelor. Und danach ist natürlich der Traum, wie wahrscheinlich von vielen, nach Paris zu gehen und zu versuchen, sich in den Mode-Olymp reinzuarbeiten.“


Lea: „Nach meinem Studium würde ich gerne als Modedesignerin arbeiten und dazu beitragen, dass die Modebranche diverser und inklusiver wird. Zurzeit ändert sich Einiges, aber ich finde, dass in vielen Bereichen, wie Größen oder Geschlechternormen, noch viel Raum für Verbesserungen ist.“ 


Zum Abschluss: Was möchtet ihr Interessenten oder neuen Studierenden mit auf den Weg geben?  


Lea: „Lass dich nicht von deinen Plänen abbringen, weil es da draußen noch viele Menschen gibt, die deine Einstellung teilen und deine Ideen und Arbeit wertschätzen.“ 


Maurits: „Ich würde Leuten mit auf den Weg geben, dass sie einfach versuchen sollen, einfach mal das zu machen, worauf sie Lust haben. Ich habe schon sehr langem den Traum, Modedesigner zu werden, seit ich 13 bin. Gerade wenn es um Modedesign oder sowas geht, vor allem wenn man ein Junge ist, gerade wenn dann Leute einem irgendwie dumme Sachen sagen wie: „Mach doch was Richtiges“ – ich find immer, dass es wichtig ist, an seinen eigenen Traum zu glauben und auch mit einem Kreativstudium kann man am Ende etwas Richtiges machen und gutes Geld verdienen. Man sollte einfach das machen, worauf man Lust hat. Wenn man zum Beispiel Modedesign studieren möchte, dann sollte man es einfach mal probieren, auch wenn man sich vielleicht doch noch nicht ganz sicher ist. Für mich ist es eine Lebenseinstellung, da ich gar keine Lust darauf habe, in ein paar Jahren zu denken „ach hätte ich doch nur mal das und das versucht.“ Wenn man dann einen sicheren Weg gegangen ist und damit glücklich ist, dass man nicht irgendwann denken muss „hätte ich mal dieses oder jenes probiert.“ Das wäre glaube ich für mich persönlich eines der schlimmsten Gefühle. Diese Ungewissheit, dass vielleicht etwas funktioniert hätte, von dem man geträumt hat, aber man es einfach nur nicht probiert hat, weil man nicht aus der Komfortzone herauskam.“ 


Wir wünschen Lea und Maurits alles Gute auf ihrem weiteren Weg!

Studentinnen und Studenten arbeiten an der AMD in München an mehreren Kostümen. Das Motto lautet MARVEL meets Fashion: GÖTTLICHE DESIGNS FÜR THOR. Fotos: Marc Müller