Seine Abschlusskollektion war ein voller Erfolg. Kevin Götzelmann ist Absolvent des Bachelorstudiengangs Mode Design (B.A.) an der AMD Akademie Mode & Design in Düsseldorf. Dank seines Studiums hat er neben der technischen Raffinesse die entscheidende Prise des eigenen außergewöhnlichen Stils zu schätzen gelernt. In seiner Bachelorkollektion brachte ihm diese Kombination den Gewinn des AMD Fashion Awards 2017 in Düsseldorf. Kevin erzählt uns, was es für ein erfolgreiches Studium und angehenden Designer braucht.
Was zeichnet für dich einen guten Designer aus?
Ein guter Designer zeichnet sich durch eine Vielzahl an Kompetenzen aus, die wichtigste ist natürlich „die eigene Designhandschrift“. Sein fachliches Können, sein Stil, sein Gespür für Stoffe, Farben, Materialien und Trends. Er sollte immer das Ungewöhnliche und Neue anstreben, fortschrittlich denken. In meinem Modedesign Studium war für mich daher die individuelle Förderung der künstlerischen und persönlichen Kompetenzen wichtig. So habe ich meinen Design-Stil durch kreatives Ausleben finden können.
Wie schaut bei dir der Designprozess aus?
Am Anfang der künstlerischen Ideenfindung stehen zunächst Research und Scribbles. Per Hand zeichne ich die ersten Entwürfe mit Bleistift, Copics und Guachefarben, anschließend werden diese technisch im Adobe Illustrator umgesetzt, um die Schnitterstellung zu erleichtern. Mit den fertigen Schnitten setze ich mich an die Nähmaschine. Im Studium lernt man das CAD Software System sowie verschiedene Fertigungstechniken an Nähmaschinen – um später in Praktika und im Beruf optimal vorbereitet zu sein.
Welche Talente und Fähigkeiten sollte man besitzen, wenn man als Designer arbeiten möchte?
Jeder Designer sollte neben hoher Kreativität auch eine Sensibilität für soziale, kulturelle und ökonomische Faktoren haben. Nur mit einem Gesamtblick auf das ästhetische Design, gesellschaftliche Bewegungen und die Zielgruppe lassen sich marktrelevante Kollektionen entwerfen. Diese Eigenschaften und Perspektiven lernen wir im Studium, so haben wir Fächer wie Modetheorie und – Geschichte, Trend Research, Fertigungstechnik, Textiltechnologie und Marketing.
Welche Einstiegs- und Aufstiegschancen gibt es für den Designer-Nachwuchs?
Im Studium haben wir viele Projekte und Workshops mit internationalen Experten der Mode- und Kreativindustrie, auch Praktika im In- und Ausland gehören dazu. So lernen wir den Designprozess kennen, finden heraus, in welche Richtung wir später gehen möchten – ich konnte mein Netzwerk aufbauen und mein Praktikum bei MCQ – Alexander McQueen gemacht habe, was ein wertvoller Einblick im High Fashion Bereich war. Mit unserem Know-how, Erfahrungen und Entwürfen können wir ein Portfolio erstellen, quasi eine Bewerbungsmappe. Der übliche Einstieg ist ein Praktikum als Junior oder Assistent Designer. Positionen vom Designer, Senior Designer über Head of Design bis zum Fashion Director folgen. Manche Designer machen sich nach Abschluss des Studiums auch direkt selbständig und gründen ein eigenes Fashion Label.
Welche neuen Berufsbilder gibt es in der Branche?
Mode fasziniert und bietet eine Vielzahl an kreativen als auch betriebswirtschaftlichen Berufen im Managementbereich. Ein neuer, mittlerweile weit verbreiteter Job in der Modebranche ist der Social Influencer. Modeblogger verdienen teilweise sehr viel Geld, haben eigene Mitarbeiter, schaffen eine eigene Marke. Nicht nur junge Designer auch bekannte Modeunternehmen nutzen sie als Multiplikatoren, denn sie verkörpern, was aktuell „in“ ist. Viele Designer lassen sich von ihrem Street-Style inspirieren.
On Top Frage: Kann man eigentlich lernen, auf gute Ideen zu kommen?
Gute Ideen können immer kommen, meist unverhofft – die besten muss man festhalten. Inspirationen für gute Ideen finde ich überall und habe immer ein Skizzenbuch bei mir, um diese zu notieren. Manchmal hilft auch ein einfaches Foto mit dem Smartphone. Mit der Zeit und praktischen Erfahrung habe ich gelernt, welche Ideen sich lohnen umzusetzen.
On Top Frage: Kann man eigentlich lernen, auf gute Ideen zu kommen?
Gute Ideen können immer kommen, meist unverhofft – die besten muss man festhalten. Inspirationen für gute Ideen finde ich überall und habe immer ein Skizzenbuch bei mir, um diese zu notieren. Manchmal hilft auch ein einfaches Foto mit dem Smartphone. Mit der Zeit und praktischen Erfahrung habe ich gelernt, welche Ideen sich lohnen umzusetzen.
FOTO: © GREGOR KALUZA