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Starfotograf Frank Wartenberg im Interview

 „Finde das Foto echt klasse auf dem Titel des SternTV- Magazins! Danke Dir noch mal!”, bedankt der Schauspieler Kostja Ullmann, die Moderatorin Nina Ruge schreibt: „Alles wird gut – wie immer mit Dir!”. Der Mann, an den diese Worte gerichtet sind, ist der Starfotograf Frank P. Wartenberg. Der Hamburger hatte Supermodels wie Naomi Campbell vor der Kamera und schoss Kampagnen für Nikon, Bruno Banani, Coca Cola und weitere Unternehmen. Seit drei Jahren leitet er einen Workshop an der AMD Akademie Mode & Design und gibt sein Wissen an Fotografie-interessierte Studierende weiter. Im Interview erzählt er vom Leben als Fotograf, seinem bekanntesten Foto, und verrät, was für ihn das Wichtigste bei einem Fotoshooting ist.

Wie sind Sie zur Fotografie gekommen? Haben Sie sich schon immer dafür interessiert?

Mein Vater hat mir meine erste Kamera geschenkt, als ich sechs Jahre alt war. Zu der Zeit war das absolut bemerkenswert. Seitdem ist die Fotografie mein Leben und meine Passion.

Hatten Sie anfangs ein Vorbild oder Idol? Oder haben Sie diese immer noch?.

Richard Avedon, Peter Lindbergh, Irving Penn und Helmuth Newton waren von Anfang an meine Vorbilder! Mir gefällt aber auch die Arbeit von Ellen von Unwerth.

Warum sind gerade sie Ihre Vorbilder?

Mir gefällt bei ihnen die Mischung von Porträt- und Modefotografie, sowie die Mischung von Schwarzweiß- und Farbfotografie.

Sie haben viele Jahre in New York gelebt. Wie kam es dazu?

Es war von Anfang an mein Ziel nach New York zu gehen. Wir hatten einen tollen Repräsentanten, der meine Frau Christiane und mich in die USA geholt hat. Christiane hat alles organisiert und gebucht, die Verträge ausgehandelt und sich um Kunden gekümmert. Ich habe fotografiert, also die Jobs fotografisch abgewickelt. Seit 2001 leben wir wieder in Hamburg, wo ich mich sehr wohl fühle.

Sie porträtieren vor allem Schauspieler. Gibt es Unterschiede zwischen der Arbeit mit einem Model und der mit einem Schauspieler?

Es gibt definitiv Unterschiede: Das Model muss in der Regel machen, was ihm gesagt wird. Wenn ich einen Schauspieler fotografiere, entscheiden wir gemeinsam wie das Foto aussehe.

Was ist Ihrer Meinung nach das wichtigste für ein gutes Shooting?

Generell ist das Wichtigste, dass am Set gute Stimmung herrscht. Freundlichkeit und Relaxtheit sind extrem entscheidend. Außerdem muss die Organisation perfekt sein.

Eine Ihrer bekanntesten Fotografien ist „Mafiosi“. Was ist die Geschichte hinter dem Bild?

Der Mafiosi ist mein persönlicher Sideshot bei einer großen Werbeproduktion. Der alte Herr war Laienmodel bei meinem Werbeshooting. Ich fand ihn so interessant, dass ich ihn gefragt habe, ob er am nächsten Tag für eine Porträtsitzung wiederkommen möchte. Am nächsten Tag standen er und zwei weitere alte Herren vor meiner Kamera und es entstand die Mafiosi Serie. Das Porträt hängt seit der Eröffnung vor circa zehn Jahren im Hamburger Restaurant „Die Bank“. Das hat dazu geführt, dass viele Menschen aus der ganzen Welt es gesehen haben, was mich natürlich sehr gefreut hat.

Frank Wartenbergs bekanntestes Bild: “Mafiosi”.

Gibt es weitere persönliche Highlights in Ihrer Karriere?

Es gibt sicherlich diverse Highlights. Das Fotoshooting mit Steffi Graf gehört dazu, genauso die Shoots mit Naomi Campbell oder mit Nadja Auermann, um nur einige zu nennen. Ich habe mich aber auch sehr gefreut Iris Berben zu fotografieren. Und natürlich gehört die Weltkampagne für den Kamerahersteller Nikon mit der japanischen Leadagentur ebenfalls dazu.

Was ist für Sie als Dozent das größte Erfolgserlebnis?

Erfolgreich war der Workshop, wenn die Studenten happy mit dem Kurs und den Resultaten sind und einige den Kontakt halten.

Dieses Foto entstand im Rahmen der Herbstakademie 2017 in München.

Was können Sie angehenden Fotografen mit auf den Weg geben?

Übung macht der Meister! Das heißt fotografieren, fotografieren, fotografieren.

Fotos: Frank Wartenberg