Seit sieben Jahren arbeite ich als Redakteurin bei der Wirtschaftswoche. Und bin immer noch die meiste Zeit davon überzeugt, den tollsten Job der Welt zu haben. Ich darf lesen, was mich interessiert. Treffen, wen ich spannend finde. Aufschreiben, was mich so umtreibt. Und dafür werde ich auch noch bezahlt. Zudem ist jede Woche anders. Diese sieht so aus: Montag und Dienstag schreibe ich an einer Titelgeschichte, Mittwoch quetsche ich noch schnell meine Mode-Kolumne dazwischen. Donnerstag und Freitag bereite ich Interviews für die nächste Woche vor: Ein Drei-Sterne-Koch und eine Sprachwissenschaftlerin. Immer mal wieder arbeite ich an einem Konzept für ein neues Spezial, das der Wiwo im Herbst beilegen soll.
Nach dem Studium, am ersten Tag meines Volontariats, stand ich in einem Raum voller Menschen, die VWL, BWL, Sinologie oder andere superseriöse Dinge studiert haben. Das hat mich total eingeschüchtert – bis ich gemerkt habe, dass ich eine Sache vielleicht ein bisschen besser konnte: Schreiben. Und das habe ich Herr Linke an der AMD Düsseldorf zu verdanken.
Durch die zahlreichen Praktika, Module und Workshops bekommt man einen ziemlich guten Einblick über die späteren Berufsmöglichkeiten. Ich wollte immer in einer Mode-Redaktion arbeiten – bis ich es dann im Praktikum getan habe. Dadurch habe ich gelernt, was ich später nicht machen will. Und das ist genauso hilfreich.
Nein.
Verlässt man den AMD-Kosmos, wird einem als modisch interessierter Mensch schnell ein schlichtes Gemüt unterstellt. Das ist natürlich grober Unfug. Mode ist Kunst, Kulturgut, Wirtschaftsfaktor, Brutstätte für neue Ideen und Geschäftsmodelle und hat eine lange Historie. Mit diesem Selbstbewusstsein sollte man auch als Modejournalist(in) in die Welt marschieren. Und sich nicht einreden, in keinem anderen Bereich arbeiten zu können.