Seit einigen Monaten arbeiten wir an zwei großen Privatprojekten. Bei einer der beiden Immobilien handelt es sich um einen Neubau, der Kunde liebt es “extravagant”, wir versuchen im Bad die Suche nach dem Besonderen mit der Reduktion auf Geradlinigkeit und pure Materialien zu verbinden. Das Internet wird schneller, auf Pinterest sind die neusten und innovativsten Bäder für jedermann zu finden, eine Herausforderung für alle Planer innovativ sowie individuell neue Entwürfe zu erstellen.
Neben diesen grossen Baustellen, arbeiten wir am Setdesign für Werbefotos unser Kunden hier: “Caotina” aus der Schweiz. Das sind sehr unterschiedliche Projekte, bei den Baustellen plant man oft über Monate und trägt grosse Vorfreude in sich, am Set sind täglich fertig gestellte Fotos eine gute Motivation.
Darüber hinaus haben wir ein langandauerndes Projekt endlich abgeschlossen, eine Zahnarztpraxis im Raum Saarbrücken. Konsumenten in der heutigen Zeit hinterfragen die Leistungen der Produkte immer mehr. Dies gilt für den Kauf von Produkten wie Caotina genauso wie für den anstehenden Arztbesuch. Der Patient ist kritischer, anspruchsvoller und selbstinformierter geworden. Für jeden Arzt stellt sich also zunehmend die Frage, wie er sich in einem Feld mit wachsender Auswahl und Vergleichsmöglichkeiten positioniert. Aufgabe war es, dem Praxis Team eine unverwechselbare Identität zu kreieren, die den Patienten bei ihren Bedürfnissen und Bedenken abholt, sowie etwas (Weiter-)Erzählbares über die eigentliche Qualität der Behandlung hinaus schafft.
Die AMD legt grossen Wert auf einen angemessenen Rahmen für die Präsentation der Abschlussarbeiten. Unser erster grosser Kunde, ein Juwelier aus Hamburg, sah unsere Arbeiten während der Ausstellung und hat uns beiden die Möglichkeit gegeben mit der Neugestaltung seiner Ladenfläche in der “ABC-Strasse” unsere erste Referenz zu sammeln. Das war der erste Schritt zur Gründung unseres eigenen Unternehmens NUDE-design.
Die strukturierte Herangehensweise/Leistungsphasen von der Idee bis ihn zur Umsetzung ist bei uns heute, 6 Jahre später immer noch angelehnt an die Vorgabe von Frau Jensen.
Kathrin: anders als an staatlichen Universitäten, lehrt die AMD sehr schulisch. Anstatt lange rum zu dödeln, wird das Studium schnell durchgezogen und deckt alle Schwerpunkte thematisch ab, das mochte ich immer. Ich denke jeder findet selbst zeitnah heraus, welche Fächer einem liegen oder zusagen. Der Bereich, der mir damals am meisten gegeben hat, wie Visuelle Kommunikation oder das Fach Design, sind heute auch die Bereiche mit denen wir unser Geld verdienen. Renderings und Modellbau werden von anderen gemacht, die sich wiederum darauf spezialisiert haben.
Schon während des Studiums haben wir einen studieninternen Wettbewerb gewonnen, der uns die Möglichkeit gab, eine temporäre Installation in den renommierten Deichtorhallen zu realisieren.
In der Selbstständigkeit gewannen wir einmal einen Schweizer Preis für ein gelungenes Design einer Lupe, sowie den Jovot Preis für das Raumkonzept “Raumlaune” und gerade sind wir nominiert für den “Trockenbau Expertise Preis” im Südwestdeutschen Raum. Hierfür haben wir uns durch die Gestaltung einer Praxis qualifiziert, in der wir viel mit Rundbögen arbeiteten.
Marie: Sehr wertvoll waren für mich die Praktika und ich empfehle jedem Studierenden, sich um ein gutes Unternehmen zu bemühen und dort dann 3 Monate Gas zu geben. Ich war bei einem Architekten in Chile, bei Pierre Yves Rouchon in Paris, bei einer grossen Interior design Firma in Kapstadt und durch die Unterstützung eines Stipendiums, nach dem Bachelor, bei “Hugo Boss fashion INC.” in der Architekturabteilung in New York City. Dadurch habe ich viel Praxisnähe erfahren und unglaublich viel gelernt.