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INTERVIEW MIT BENJAMIN GEBAUER

INTERVIEW MIT AMD ALUMNI BENJAMIN GEBAUER

BRAND MANAGERHUGO BOSS
MODE & DESIGNMANAGEMENT (B.A.)

An welchem Projekt / Job / Event arbeiten Sie gerade? Erzählen Sie uns bitte etwas über Motivation und Inhalt.

Als Brandmanager bin ich im weitesten Sinne für die betriebswirtschaftliche Kollektionsentwicklung verantwortlich. Kurz gesagt dafür, dass wir das RICHTIGE Produkt zum RICHTIGEN Preis haben. Da wir 4 Kollektionen im Jahr haben, arbeiten wir immer an mehreren Kollektionen gleichzeitig, die sich jeweils an einem anderen Zeitpunkt des Entwicklungs-Zyklusses befinden. Aktuell habe ich grade den Kollektionsrahmenplan für die Pre Spring 19 Kollektion an unsere Designteams übergeben, woraufhin die Kollektionsentwicklung beginnt. Ferner waren vor wenigen Wochen die Sales-Vertreter unserer wichtigsten Märkte im Haus, denen wir den aktuellsten Entwicklungsstand der Fall Winter 18 Kollektion präsentiert haben, um nochmal sicherzustellen, dass alle Marktanforderungen abgebildet werden. Zu guter Letzt sind grad die salesman samples der Pre Fall 18 Kollektion eingegangen, anhand derer der Preisaufbau der Kollektion, sowie Komplexitäten noch einmal final überprüft und dann für die Verkaufsphase in den Showrooms weltweit freigegeben wird.

Meine Tätigkeiten haben also eine stark betriebswirtschaftliche Grundlage, es steht jedoch immer das Produkt im Fokus. Dies erfordert gleichermassen modisches und textiles Wissen, sowie analytische und strategische Kompetenzen.

Auf welche Weise hat das Studium an der AMD Ihnen beim Übergang in den Job geholfen und auf die jetzige Arbeit vorbereitet?

Genau in diesen Bereichen konnte ich durch mein Mode- und Designmanagement (B.A.) Studium gute Grundlagen schaffen. Natürlich ist betriebswirtschaftliches Verständnis die Grundlage für einen solchen Job. Studieninhalte wie BWL, VWL, Wirtschaftsmathematik und dergleichen kommen hier zum Tragen. Insbesondere aber der modisch textile Teil des Studiums verschafft mir aber hier einen Wissensvorteil den reinen BWLern gegenüber. Trendgespür, textiles Fachwissen über Fasern und Gewebe, sowie qualitatives Urteilsvermögen in Richtung Fertigungsqualität sind Kompetenzen, von denen ich im Arbeitsalltag immer wieder Gebrauch machen kann. Von daher empfinde ich das Studium als gute Grundlage für meine aktuelle Tätigkeit. Auch die Breite des Studiums ermöglicht es, mit vielen weiteren Schnittstellen, wie Beispielsweise Marketing oder VM, nicht ganz ohne Vorwissen diskutieren zu können.

DAS STUDIUM AN DER AMD FÜR BENJAMIN

Rückblickend: Was bedeutet das Studium an der AMD für Sie?

Das Studium bedeutet für mich eine fundierte und breite Basis für den Einstieg in die Modebranche. Auch der Fakt, dass einem immer wieder AMD Absolventen in den verschiedensten Positionen und Bereichen begegnen, spricht für die AMD.

Gibt es Preise oder Auszeichnungen, die Sie nach Ihrem Studium erhalten haben?

Preise oder Auszeichnungen nicht direkt. Meine letzte Kollektion als Produktmanager und -entwickler bei Reusch, einem deutschen Sportartikelhersteller, vor meinem Wechsel zu Hugo Boss war allerdings die am Meisten verkaufte Torwarthandschuh Kollektion, die das Unternehmen bis dato verzeichnen konnte. Das war für mich persönlich eine sehr schöne Auszeichnung.

Gibt es etwas, dass Sie jungen Studierenden gerne mit auf den Weg geben würden?

Praktische Erfahrungen sind nach wie vor ein sehr wichtiges Kriterium insbesondere für den Berufseinstieg. Theoretisches Grundwissen ist wichtig, hat jedoch noch mehr Gewicht, wenn man weiss, wie dieses im Berufsalltag anzuwenden ist. Daher sind Praktika mehr als empfehlenswert. Auch um herauszufinden, in welchem Bereich genau man später einmal tätig sein möchte. Geradlinige Lebensläufe werden jedoch immer seltener, daher ist sich in verschiedenen Dingen auszuprobieren garnicht so verkehrt, sondern sogar empfehlenswert. Getreu dem Akronym VUCA (volatility, uncertainty, complexity, ambiguity) leben wir in einer immer komplexer werdenden Welt, was es immer unabdingbarer macht, möglichst interdisziplinäre Teams zusammenzustellen, um auch für die komplexesten Problemstellungen Lösungsansätze zu finden. Im gleichen Zuge bedeutet dies, das fachliche Kompetenzen allein nicht mehr ausreichend sind und den weichen, sozialen Kompetenzen mindestens genau so viel Wert beizumessen ist. Dies wiederum führt zum meiner Meinung nach dritten wichtigen Punkt im Berufsalltag, Networking! Vitamin B(eziehung) und grosse berufliche Netzwerke können einem viele Türe öffnen!