Mode & Designmanagement (B.A.)

Zufriedenheit und Genussempfinden während des Onlineshoppings

Eine empirische Untersuchung der Customer Experience der Zielgruppe Frauen 50Plus während des Onlineshoppings im Premiumsegment

Profil Karlotta Kröger

„Das Internet ist wie eine Welle: Entweder man lernt, auf ihr zu schwimmen, oder man geht unter.“

Diese Behauptung stellte der Microsoft-Gründer Bill Gates in den 1990er-Jahren auf. Ungefähr 30 Jahre später steht die Welt vor der Corona-Pandemie und Gates Aussage ist bedeutender denn je. Viele Händler müssen sich wegen der vorübergehenden Schließungen ein digitales Standbein aufbauen, um ihre Existenz zu sichern. Somit gehört Onlineshopping, wenigstens seit der Pandemie, für viele Menschen zum alltäglichen Leben. Spätestens dieser Zeitpunkt sollte ein schon längst überfälliger Weckruf für die Onlinehändler sein, sich nicht nur auf die jüngere Zielgruppe zu beschränken, sondern auch ältere Generationen als potenzielle Kunden anzusehen. Die Zielgruppe der Frauen 50Plus macht nicht nur einen großen Teil der Gesamtbevölkerung aus, sondern weist bereits im stationären Handel eine bemerkenswerte Kaufkraft auf. D.h. für Onlinehändler, die sich nicht den Bedürfnissen dieser Zielgruppe bewusst sind, gehen wertvolle Umsätze verloren. Ein Grundverständnis für die Bedürfnisse der Zielgruppe Frauen 50Plus ist für Onlinehändler also durchaus bedeutsam.

Doch was sind die Bedürfnisse der Zielgruppe Frauen 50Plus während des Onlineshoppings? Was ist ihre Motivation für einen Kauf im Onlineshop? Wie kann die Zielgruppe zufriedengestellt oder begeistert werden?

Das Ziel dieser Arbeit ist es zu analysieren, inwiefern Zufriedenheit und Genuss während des Onlineshoppings empfunden und durch welche Faktoren sie ausgelöst werden. Es lässt sich sagen, dass die Forschung und die Diskussion gezeigt haben, dass Zufriedenheit und Genuss während des Onlineshoppings von Frauen 50Plus empfunden werden können. Die Auslöser dafür befinden sich an drei wesentlichen Schlüsselpunkten:

– der Informationsbeschaffung
– dem Check-out
– der Ankunft des Pakets.

Die wichtigste Ursache für das Empfinden von Zufriedenheit ist eine gute Nutzerführung, die der Kundin komplikationslose Prozesse ermöglicht. Außerdem wird Zufriedenheit durch Erleichterung nach der Bewältigung des Check-outs ausgelöst. Genuss empfindet die Zielgruppe durch ein exklusives Einkaufsgefühl, Vergnügen aber vor allem durch Entspannung und Stressabbau während des Bummelns, der Ankunft des Paketes oder der Anprobe.

Außerdem lässt sich feststellen, dass eine konstruktive Nutzerführung die Grundlage für eine positive Customer Experience ist, jedoch nicht das alleinige Erfolgskriterium. Eine gute Nutzerführung allein reicht nicht aus, erst das Empfinden von Zufriedenheit und Genuss rundet das positive Einkaufserlebnis ab. Somit sollte insbesondere der Prozess an den Schlüsselpunkten ständig optimiert werden und mit Genuss- und Zufriedenheitsauslösern ausgestattet sein.

Die Handlungsempfehlungen spiegeln dies wider, indem sie eine konstruktive Nutzerführung als Basis für eine positive Customer Experience darstellen, auf der das Empfinden von Zufriedenheit und Genuss durch Komfort, Personalisierung und Exklusivität aufbauen.

Die Herausforderung im Umgang mit der Zielgruppe liegt vor allem in ihrer fehlenden Ausdauer und Geduld, insbesondere während der Auseinandersetzung mit technischen Prozessen. Die kommenden älteren Generationen werden technikaffiner und selbstständiger sein. Jedoch könnte zukünftig der Anspruch an die technischen Innovationen eines Onlineshops steigen, wodurch die Händler immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt werden. Generell sollte zukünftig, durch das rasche Voranschreiten der Digitalisierung, noch intensiver an der Optimierung des Prozesses und vor allem an der Verbesserung der Schlüsselpunkte gearbeitet werden.

Während meiner Zeit im Einzelhandel lag der Fokus täglich auf der Zufriedenheit des Kunden und wie ein besonderes Erlebnis für ihn geschaffen werden kann. Feingefühl für die Situation, der Umgang mit Menschen und Emotion standen stets im Vordergrund. Als ich dann Erfahrungen im E-Commerce sammelte, wo der Kontakt zum Kunden rational und ganz anders stattfindet, kam die Inspiration für mein Thema.

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