Mode & Designmanagement (B.A.)

Schönheit zwischen Digitalität, Filterwahn und Überoptimierung

Welche Konsequenzen der Einfluss von Social-Media-Stars für künftiges Modemarketing hat.

Profil Annika Kerler

Das Aussehen auf Fotos zu bearbeiten, ist im Zeitalter der Digitalität keine Seltenheit mehr. Während vor wenigen Jahren noch professionelle Fotografen für eine solche Bearbeitung von Nöten waren, genügt heute eine App auf dem Smartphone oder sogenannte Filter auf Instagram. Damit ist die Bildbearbeitung aus den sozialen Medien und aus dem Leben der Social-Media-Stars heute nicht mehr wegzudenken. Social Media wird damit zum Sinnbild eines perfekten Lebens mit einem dazu makellosen Aussehen, was so jedoch nicht der Realität entspricht. In der jüngeren Vergangenheit führte diese Problematik immer wieder zu heftigen Diskussionen, so auch in Norwegen.

Um dem zunehmenden Schönheitswahn der sozialen Medien entgegenzutreten, verabschiedete das norwegische Parlament Mitte Juni diesen Jahres ein neues Gesetz, welches sogenannte „Fake-Fotos“ künftig entlarven soll. Damit schließt das Gesetz auch die Filter der sozialen Medien mit ein und damit das Verwenden von Beauty-Filtern zu Werbezwecken durch Social-Media-Stars, den sogenannten Influencer:innen.

So beschäftigt sich diese Bachelorarbeit aus gegebenem Anlass mit der Schönheit des Menschen und wie die Gesellschaft sie im Zeitalter der Digitalität und des darin herrschenden Filterwahns wahrnimmt und welchen Einflüssen sie dabei unterliegt. Besonders werden hierbei die sozialen Medien und dessen Auswirkungen auf das gegenwärtige und künftige Modemarketing betrachtet.

Um dies zu analysieren, wird in erster Linie die Bedeutung und die Idealvorstellung von Schönheit dargelegt, sowie die Schönheitsideale der vergangenen Jahrhunderte bis heute beleuchtet. Anschließend werden die sich daraus ergebenden Beauty-Trends vorgestellt. Zum besseren Verständnis der Thematik wird im Anschluss daran untersucht, woher das Streben des Menschen nach Schönheit und der Wunsch nach Überoptimierung kommen und was dies in der modernen Gesellschaft für Folgen hat.

Da diesbezüglich der Einfluss der sozialen Medien beleuchtet werden soll, werden die hierfür relevanten Social-Media-Plattformen und das darauf entstandene Berufsfeld der Social-Media-Stars genauer betrachtet. Anschließend erfolgt eine kritische Betrachtung der sozialen Medien in Bezug auf die Schönheit im Zeitalter von Digitalität und Filterwahn und dessen daraus entstandenen Konsequenzen.

In diesem Zusammenhang werden daraufhin die Instrumente des Marketings mit dem Fokus auf die Beauty-Branche aufgezeigt und vorgestellt. Insbesondere wird hierbei das Geschäftsmodell des Influencer Marketings betrachtet. Ein Blick auf die technischen Innovationen sollen zudem die Relevanz der Digitalität hinsichtlich der Beauty-Branche verdeutlichen und damit den Marketing-Ansatz abschließen.

Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Konsequenzen des Einflusses der Social-Media-Stars für das künftige Marketing in der Beauty-Branche aufzuzeigen. Insbesondere wird hierbei die Rolle des Social-Media-Stars und das damit verbundene Influencer Marketing dargestellt, um zu ermitteln, wie Social-Media-Stars letztendlich von Beauty-Unternehmen und Beauty-Nutzer:innen wahrgenommen werden.

Die Lippen zu klein, die Nase zu groß, das Kinn zu spitz – Aussagen, die mittlerweile keine Seltenheit mehr sind. Des Öfteren stellte sich mir hierbei schon die Frage, ob plastische Chirurgie und ein gewisser Optimierungswahn mittlerweile das „neue normal“ sind und das in einer Zeit, die auch immer mehr von Diversität und Selbstakzeptanz geprägt ist. Mir scheint dieses Thema ist so relevant wie kaum zuvor und inspirierte mich letztendlich bei meiner Wahl eines geeigneten Bachelorthemas.

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