Raumkonzept und Design (B.A.)

saflr goes urban – Eine räumliche Inszenierung zum Thema Sicherheit im Radverkeh

Wie motiviert man junge Radfahrer*innen, sich für ein solch ernstes Thema wie das der Verkehrssicherheit zu begeistern?

Profil Yaroslavna Lange

Im Sinne einer voranschreitenden Entwicklung der Gesellschaft in Richtung Nachhaltigkeit sind heutzutage immer mehr Menschen mit dem Fahrrad unterwegs. Dabei stellt sich das Radfahren nicht nur als durchaus umweltfreundliche und geräuschreduzierte Alternative zum Auto dar, es sagt zudem urbanen Problemen wie Stau und Platzmangel den Kampf an. Das Fahrrad gewinnt also besonders in den Innenstädten mehr und mehr an Attraktivität und scheint sich dabei im urbanen und nachhaltigen Sinne als das Verkehrsmittel der Zukunft herauszukristallisieren.
Doch ist das Radfahren auch sicher genug, um das Autofahren in den Schatten zu stellen?
Die steigenden Unfallzahlen der letzten Jahre sprechen eindeutig dagegen. Während sich der Mensch in der vergangenen Zeit dem innovativen Ausbau des Autos gewidmet hat, scheint das Fahrrad in den Punkten technischer Weiterentwicklung und Sicherheit noch auf der Strecke geblieben zu sein. Dies zeigt sich nicht nur am Fahrrad selbst, sondern auch bei der Verkehrserziehung im deutschen Bildungssystem. So sind besonders die jungen Radfahrer*innen des Öfteren für die Unfälle verantwortlich, da sie nicht nur unzureichend aufgeklärt werden, sondern sich zudem nur schwer zur Verhaltensänderung motivieren lassen. Um nun eine einheitliche Sicherheit im Radverkehr zu schaffen, verlangt es nicht nur nach technischer Innovation für das Fahrrad selbst, sondern auch nach neuen Methoden der Verkehrserziehung, welche sich besonders für junge Radfahrer eignen.
Das technisch innovative Fahrradtool mit dem Namen saflr möchte diesen Problemen nun den Kampf ansagen und greift dabei gleich an beiden Fronten an. Im Sinne der Kampagne saflr goes urban präsentiert das Produkt nicht nur eine sicherheitstechnische Lösung für das Fahrrad, sondern auch einen ganz neuen und motivierenden Ansatz zur Verkehrserziehung junger Menschen. Hierfür nimmt sich die Kampagne den Methoden der Gamification an und erschafft mittels einer großen Pop-up-Installation eine fiktive und unfallfreie Welt (World Zero), die die Besucher*innen zum Teilnehmen anregt. Ausgestattet mit einer Fahrradstrecke und interaktiven Räumlichkeiten erwartet die Teilnehmer ein erlebnisreiches Event, welches die Auseinandersetzung mit dem Thema Verkehrssicherheit auf ein ganz neues Level bringt. Durch die Darstellung echter Verkehrssituationen in einem spielerischen Kontext werden den Spieler*innen die Gefahren des Radfahrens auf positivem Wege vermittelt, um sie somit nachhaltig zu einem adäquaten Verhalten anzuregen. In World Zero erwartet die Besucher*innen eine gemeinsame Zukunftsvision, welche sie nicht nur spielerisch erleben und verstehen können, sondern durch interaktives Teilnehmen mitgestalten und fördern können. Die Entwicklung einer gemeinsamen Vision soll die Menschen auf die eigene Handlung aufmerksam machen und somit dem Wunsch einer unfallfreien Zukunft ein Stückchen näher kommen.
Ziel der Installation ist es, durch den Einsatz von Spiel-Design-Elementen, neuester Technologie zur digitalen Raumerweiterung und das Erzeugen interaktiver Bewegungen im realen Raum ein einzigartiges Lernerlebnis zu schaffen, welches den jungen Radfahrer*innen ein solch ernstes Thema wie Sicherheit auf motivierende und positive Art und Weise vermittelt. Dabei sollen auch Unternehmen, Verbände und vor allem politische Instanzen dazu angeregt werden solch spielerische Methoden in die Verkehrserziehung mit einzubauen und somit die Sicherheit des Radverkehrs nachhaltig zu fördern. Das Konzept soll zudem deutlich machen, dass gerade solch ernste Aufgaben nach den Kompetenzen von Gestalter*innen und Designer*innen verlangen, um diesen eine ganz neue Perspektive zu eröffnen und eine Brücke zwischen bedeutenden Themen und jenen, an die sie herangetragen werden müssen, zu bilden.

Yaroslavna: „Russian soul and german outcome orientation are building up my creative mind. My international experience helps me understand, what people need. This is for me a key to design – people, their mind and their soul.“
Nicola: „Kein Mensch sammelt so ein Zeug, um etwas daraus zu basteln!“ – ein Satz, den ich mir in meinem Leben oft anhören durfte, ihm jedoch stets mit einem Lächeln entgegnet bin. Es gibt wohl nichts, was mich so sehr mit Freude erfüllt, wie das Umsetzen einer kreativen Idee.“

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