AMD Studiendekanin (MD) Antje Drinkuth im Radiointerview über Vintage Mode, Fair Fashion und Kleiderüberfluss
„Es werden so viele Schuhe im Kleiderschrank gesammelt – früher waren sie als Statussymbol angesehen, heute nicht mehr. Es geht heutzutage vor allem darum, wie man lebt – nicht was man besitzt. Es ist eine neue Defintion.“ so Antje Drinkuth über die heutige Überfluss Gesellschaft.
Hierzu diskutieren die Radiosender detektorfm und Deutschlandfunk Corso mit Drinkuth das „Bewusstsein für Konsum“:
Second-Hand-Kleidung ist en vogue. Warum Funktioniert das Konzept der VINOKILO Events so gut und warum ist Vintage Mode bei Jugendlichen so beliebt?
Welche Auswirkungen unser Modekonsum in Billiglohnländern und auf die Umwelt hat, zeigen die Medien in den letzten Jahren immer wieder. Jetzt scheint es, als habe die Berichterstattung die nächste Konsumgeneration beeinflusst.
Diese Kleidung stammt nicht aus den Fast-Fashion-Kollektionen der letzten Jahre, sondern wurde vor zwanzig oder dreißig Jahren entworfen und getragen. Man versuche über die Kleidung der 80er und 90er ein Lebensgefühl zurückzuholen – aus einer Zeit, die wir uns im Rückblick friedlicher und ruhiger vorstellen, sagt Modedesignerin Drinkuth.
Die Modeprofessorin glaubt, dass das Interesse an gebrauchter Kleidung auch mit der
Berichterstattung der Medien zusammenhängt.
„Dadurch, dass in den Medien immer transparenter gemacht wird, unter welchen Bedingungen ‚Fast Fashion‘ produziert wird, haben viele und auch die jungen Leute, die ja mit diesen ganzen Krisen auch aufgewachsen sind, ein Bewusstsein dafür.
Es fühlt sich politisch korrekter an, Vintage zu tragen als Fast Fashion,“ so Drinkuth.
Das ganze Radio Interview mit Drinkuth auf detektor.fm gibt es hier
Zeitlos oder modisch? Wieso kaufen wir immer mehr Kleidung? Im Rahmen der Fashion Week wird diskutiert, wie viel Trends wir wirklich brauchen
Die Diskussion über eine drastisch reduzierte Kleiderauswahl gehen Mode-Blogger im „Capsule Wardrobe Experiment“ nach. Kleiderüberfluss vermeiden und tatsächlich nur die wenigen, wichtigen Kleidungsstücke aufbewahren, die wir tatsächlich tragen.
Die Industrie überflutet uns mit neuen Trends und bringt in immer kürzer werdenden Abständen neue Kollektionen auf den Markt. Bedenkt man, dass wir lediglich 40% unseres Kleiderschrankes nie oder sehr selten tragen, stellt sich die Frage: wieviel Mode brauchen wir?