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Interview mit Frank Lin

Das Sprichwort „Früh übt sich“, zahlt sich offenbar aus. Der in Stuttgart aufgewachsene Frank Lin, studiert Mode Design (B.A.) an der AMD München und hat nebenbei einen erfolgreichen Menswear & Lifestyle Blog. Schon als Teenager hat er sich am Fotografieren und diversen Bearbeitungsprogrammen ausprobiert. Nun wurde der 24-Jährige dank einer Empfehlung von Ulrike Nägele, AMD-Professorin für Mode Design B.A., vom bekannten Softwareunternehmen Adobe Systems persönlich eingeladen, an der renommierten 99U Conference in New York teilzunehmen. Als einziger deutscher Designstudent konnte Frank hautnah dabei sein, als an der internationalen Konferenz die neusten Ideen und Fortschritte präsentiert wurden. Welche Erfahrungen Frank dank der AMD während seiner Zeit im Big Apple Eindruck gemacht haben, erzählt er uns im Interview.

Wann und warum warst du in New York?

Ich bin Anfang Juni anlässlich der „99U Conference“ nach New York geflogen. Dabei handelt es sich um eine 3-tägige Veranstaltung für Menschen aus der Kreativbranche. Ich hatte die Ehre, als Modedesignstudent der AMD Deutschland zu vertreten.

Von stolzen Hochhäusern bis zu den Yellow Cabs und der ständig pulsierenden Stimmung New Yorks, was hat dich besonders inspiriert?

So genau kann ich das nicht beantworten. Ich denke, es ist die Stadt an sich, die eine sehr eindrucksvolle Wirkung hat. Es ist laut, alles bewegt sich, überall blinkt es. Das grenzt schon an Reizüberflutung.

Hast du schon Ideen, welche Einflüsse du in deinen zukünftigen Designs und Semesterarbeiten zeigen möchtest?

Nein, in meinen Arbeiten setze ich mich mit meinen Themen sehr stark auseinander. Ich war ja nur für ein paar Tage New York. Es braucht wesentlich mehr Zeit, eine Stadt und ihre Menschen kennenzulernen.

Wie würdest du den New Yorker Street Style im Vergleich zu Deutschland oder München beschreiben?

Ich würde sagen, dass die Menschen in New York generell etwas extrovertierter sind, wenn es um die eigenen Outfits geht. Die Münchner sind doch etwas zurückhaltender und wollen nicht auffallen.

Zurück zu der „99U Conference“, an der du auf Empfehlung der AMD teilnehmen konntest. Was genau hat sie mit Adobe zu tun?

Die „99U Conference“ ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung, die Angehörige der Kreativbranche aus der ganzen Welt einlädt. Sie soll inspirieren und einem die Möglichkeit geben, seine Ideen zu verwirklichen. Circa 1000 Besucher kommen zusammen und bilden ein Netzwerk – um sich auszutauschen, voneinander zu lernen oder über mögliche Zusammenarbeiten zu diskutieren. Ich wurde von Adobe eingeladen, einer von ihnen zu sein! Die Referenten waren allesamt an der Spitze ihrer Branche und gaben einen exklusiven Einblick in ihre Arbeit und in ihr Leben. So sprachen beispielsweise Ian Spalter (Head of Design bei Instagram) oder Steve Selzer (Experience Design Manager bei AirBnB) vor uns über Trends, die unsere Zukunft in der Kreativwelt beeinflussen werden.

Was waren deine persönlichen Highlights der Konferenz?

Neben den Vorträgen gab es die Studio Sessions, bei denen es deutlich konkreter wurde. Sie hatten die Funktion, uns mit einer neuen Fähigkeit auszustatten oder einen Einblick in die Arbeitsabläufe eines größeren Unternehmens zu geben. Für mich ging es unter anderem zur Parsons The New School of Design! Es war ein cooles Gefühl durch diese riesige Universität zu laufen, die zu den Top 5 der besten Modeschulen der Welt gehört.

Welche Erfahrungen haben dich einen Schritt weitergebracht?

Ich fand gut, dass alle Redner aus anderen Bereichen kamen und jeder einen eigenen Ansatz hatte, an das Thema „Design“ ranzugehen. Eines hatten sich jedoch gemeinsam: Sie motivierten uns und wollten uns dazu auffordern, nie den Mut zu verlieren, auch wenn es keine einfache Branche ist, in der wir uns befinden. Nicht jeder von ihnen hat eine steile Karriere hingelegt. Bei manchen glich der Lebenslauf eher einer Achterbahnfahrt und genau das wollten sie auch vermitteln: „Habe keine Angst zu scheitern.“ Diese Message hörte ich bei allen raus.

Wie integrierst du Adobe in deinen Alltag als Designstudent und wie unterscheidet sich diese in deiner Tätigkeit als Blogger?

Ich benötige die Programme sowohl für das Studium als auch für den Blog, da ich in beiden Bereichen mit Grafiken, Fotos und Videos arbeite. Als Design Student nutze ich aber beispielsweise Adobe Illustrator wesentlich öfter als für meinen Blog.

Welche Programme benutzt du und wofür?

Für die Fotobearbeitung benutze ich Adobe Lightroom und Photoshop. Für die Digitalisierung und Kolorierung von Entwürfen hilft mir Adobe Illustrator. Mit InDesign erstelle ich Booklets und Präsentationen. Zum Schneiden und Bearbeiten der Videos benutzen wir Adobe Premiere und AfterEffects.

Wie lange arbeitest du bereits mit den Programmen?

Ich habe recht früh mit der Fotografie angefangen und da meine Ansprüche sehr schnell gewachsen sind, führte eigentlich kein Weg an der Bildbearbeitung vorbei. Ich glaube, ich war 14, als ich mich das erste Mal an Photoshop probiert habe. Unter Anleitung von Tutorials habe ich dann Fotos retuschiert, verfremdet und freigestellt. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich sogar mal ein Schülerpraktikum in der Grafikabteilung eines Videospiel-Unternehmens gemacht habe. Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Programme dazu.